Nachtrag zum Thema Staatstrojaner

von Wolf Stettler am 15. November 2015

In einem Interview mit der NZZ vom 6. November 2015 Zieht Mario Fehr aus der Hacking Team-Affäre den Schluss, dass

„der Bund zusammen mit den Kantonen und den hiesigen Hochschulen eine schweizerische Lösung suchen sollte – auch wenn dies viel teurer sein wird. Dass wir dieses Mittel dringend brauchen, ist nicht nur meine Haltung, sondern auch die der Zürcher Regierung.“

Entweder soll diese Aussage vom Versagen von Staatsanwalt und KaPo Zürich ablenken. Oder sie zeigt, wie wenig Mario Fehr und anscheinend der gesamte Regierungsrat verstanden haben, was die Probleme bei Staatstrojanern sind. Denn auch ein in der Schweiz von staatlichen Stellen oder Hochschulen entwickelter Trojaner hätte sämtliche Probleme, die der von Hacking Team entwickelten Software. Dazu käme, dass der Staat selbst die Zero-Day-Exploits einkaufen müsste, die für den Trojaner nötig sind. Der Staatsanwaltschaft und Polizei würden also direkt auf dem Schwarzmarkt aktiv, als Kunden von Hackern und Konkurrenten des organisierten Verbrechens.

Und die Vorstellung, staatliche Softwareentwicklung sei per se besser, ist ziemlich verwegen.

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